Europa und die USA – lange Zeit gaben sie den Ton an. Doch ihr Einfluss schwindet.
Länder wie China und Indien holen auf und fordern die alte Ordnung heraus.
Ist das eine Bedrohung – oder eine Chance auf eine gerechtere, nachhaltigere Welt?
Wir werfen einen Blick auf die Geschichte globaler Ungleichheit und diskutieren, was die Zukunft bringt.
Spätestens seit dem Entstehen sogenannter Hochkulturen lösen sich selbsternannte Erfolgsmodelle gegenseitig ab. Mit der Entstehung des „Westens" wurde der Wirkkreis einer Macht erstmals global. Der im Atlantik entstandene Kapitalismus, der auf Konsumausweitung und einer beispiellosen Ausbeutung von Mensch und Umwelt basiert, wird mittlerweile von aufsteigenden Kräften kopiert. Dies gefährdet zunehmend die Substanz des „Westens". Begünstigt wird dieser Bedeutungsverlust durch eine schwindende Glaubwürdigkeit – die Widersprüche zwischen proklamierten „westlichen Werten" und einer von globalen Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen geprägten Politik fallen uns zunehmend auf die Füße. Renationalisierung wird diesen Prozess kaum aufhalten können.
Ist das Ende der sogenannten „Herrschaft des weißen Mannes" eine Chance für eine gerechtere und nachhaltigere Welt? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir auf eine lange Ungleichheitsgeschichte zurückblicken, die – ohne hier etwas relativieren zu wollen – nicht erst mit Kolumbus und Co. begann.
Serge Palasie ist Fachpromotor für Entwicklungspolitische Bildungsarbeit Fokus Afrika beim eine Welt Netz NRW.




