Vom Gastarbeiter zum Gangster-Rapper.

Zeit

Fr, 04. Mai 2018 - 18 Uhr

Ort

Allerweltshaus

Eintritt

Eintritt frei

Tags:

HipHop, Migration und Empowerment


Mit ihrem Buch „Fear of a Kanak Planet“ haben Murat Güngör und Hannes Loh schon 2002 eine Debatte über HipHop, Migration, Rassismus und Verantwortung angestoßen. Inzwischen beschäftigen sich die beiden ehemaligen Rapper mit dem aktuellen Phänomen des Gangsta- bzw. Straßenrap und bringen dieses Genre in Verbindung mit der ersten Generation von Einwanderern in die BRD, den sogenannten Gastarbeitern.

Auf ihrer multimedialen Lesung bringen Güngör und Loh die kulturellen Empowerment-Strategien der ersten Einwandergeneration (der „Gastarbeiter“) in einen Zusammenhang mit der Entwicklung von HipHop in Deutschland. Dies soll helfen, das relativ junge Phänomen „deutscher Gangsta-Rap“ einzuordnen und den Einfluss von Migrationserfahrung, Marginalisierung und die daraus erwachsenden Konzepte der Selbstermächtigung besser zu verstehen. Auch die Werte und die Besonderheiten der ersten Hip-Hop-Generation in Deutschland, der „Alten Schule“, werden in diesem Zusammenhang diskutiert.

Manifestierte sich die Selbstermächtigung der 1. Generation von Einwanderern vor allem auf einer ökonomisch-sozialen Ebene, weil für diese Menschen die Themen Arbeit und Wohnen zentral waren, so reflektierte die 2. Generation ihre Situation schärfer und stellte auf einer politisch-gesellschaftlichen Ebene die Frage nach Staatsbürgerschaft, Identität und Teilhabe. Gangsta-Rap, so wie er sich in Deutschland in den letzten 15 Jahren entwickelt hat, steht für eine hybride, indirekte Form der Selbstermächtigung: Hier tauchen als Versatzstücke auch die Themen auf, die die 1. und 2. Generation beschäftigt haben, sie verkörpern sich aber eher in Haltung, Style, Sprache und Auftreten – also in ästhetischen Kategorien. Dabei ist Gangsta-Rap mehr als andere kulturelle Phänomene ein Kind der Diaspora – und zwar im wörtlichen Sinne. Die Erfahrung von Migration und Marginalisierung in der postfordistischen Gesellschaft ist konstituierend für Gangsta-Rap.

Auf ihrer Lesung präsentieren die beiden Autoren viele Texte, Bilder, Songs, Videos und Filme. Im Anschluss laden sie ihre Gäste ein, über ihre Thesen zu diskutieren.

Eine Veranstaltung der Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiSt e.V.) an der Universität Köln sowie der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Weitere Veranstaltungen zu
Allerweltshaus

Turn, twist & theatre! (Theaterworkshop auf Englisch)
  

Turn, twist & theatre! (Theaterworkshop auf Englisch)

22. - 23. Juni 2024

Erzählcafe mit Worian Ahmadi

Erzählcafe mit Worian Ahmadi

23. - 23. April 2024 - 19:00 Uhr

Impro-Show con Gonzalo Piñán
  

Impro-Show con Gonzalo Piñán

20. - 20. April 2024 - 20:00 Uhr

zu allen Veranstaltungen

Ich möchte den Newsletter erhalten

Ich möchte auf dem Laufenden bleiben, was im Allerweltshaus passiert. Der Newsletter erscheint monatlich und enthält nur relevante Inhalte ohne Werbung.

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiere diese.

Bitte beachten Sie: Wir respektieren Ihre Privatsphäre und geben Ihre Daten ohne Ihre Zustimmung nicht an Dritte weiter.

 

Hier finden Sie uns auch